Impfstoffe müssen zwei gegensätzliche Eigenschaften in sich vereinen: Ungefährlich sein, aber dennoch gefährlich genug, um eine Immunreaktion auszulösen. Louis Pasteur legte den Grundstein für die Entwicklung moderner Impfstoffe. Er stellte den ersten Impfstoff gegen die Tollwut her. Im BiOfunk betrachten wir dieses Experiment und den weiteren Verlauf der Impfstoffentwicklung im 20. Jahrhundert.
(Themen-Schwerpunkt: Viren)
Der Mikrobiologe Louis Pasteur hat Ende des 19. Jahrhunderts mit der systematischen Entwicklung von Impfstoffen begonnen. Er entwickelte Verfahren, mit denen Krankheitserreger abgeschwächt und als Impfstoff eingesetzt werden können. Die erste Impfung am Menschen führte er an einem möglicherweise mit Tollwut infizierten Jungen durch. Zuvor hatte er die Erreger abgeschwächt, indem er infiziertes tierische Rückenmark an der Luft trocknete.
Mitte des 20. Jahrhunderts brachte die Verwendung von Zellkulturen einen weiteren Durchbruch bei der Entwicklung von Impfstoffen. Viren wurden über viele Generationen in menschlichen Zellen vermehrt. Dadurch gewann man Viren, die optimal an Zellen in einer künstlicher Zellkultur angepasst sein, aber nicht mehr an die Bedingungen im Körper.
Diese Viren waren ideal als Impfstoff. Sie lösten einen Immunreaktion im Körper aus ohne eine Krankheit zu verursachen. Durch dieses Verfahren wurden Impfstoffe gegen viele Krankheiten entwickelt, z.B. gegen Masern, Röteln, Windpocken, Kinderlähmung und die Grippe.
Mittlerweile verwendet man allerdings bis auf wenige Ausnahmen Totimpfstoff, also abgetötete Viren oder Virusbausteine. Die Immunreaktion auf Totimpfstoffe ist zwar oftmals weniger ausgeprägt, dafür können sie niemals die Erkrankung auslösen.
Weitere Informationen
Diese Folge zum Nachlesen
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Robert-Koch-Institut: Antworten zu den 20 häufigsten Einwänden gegen das Impfen
PNAS: History of vaccination
3×3 Sammlung über die Grippeimpfung