Sexuelle Fortpflanzung ist weit verbreitet. 99,9 % aller Lebewesen machen eine Art von Sex, um sich fortzupflanzen. Vom Einzeller über Blumen bis hin zu Fischen und Elefanten. Die Vorteile der sexuellen Fortpflanzung mögen auf der Hand liegen. Aber es gibt auch viele schwerwiegende Nachteile. Warum setzte sich die sexuelle Fortpflanzung durch? Mit dieser Frage beschäftigen wir uns heute im BiOfunk.
Bei der asexuellen Fortpflanzung entstehen genetisch identische Nachkommen. Bakterien vermehren sich z.B. durch Zellteilung (Abb. 1): Ein Bakterium verdoppelt zunächst seine DNA, sein Erbgut. Dann teilt es sich in zwei Tochterzellen, wobei jede Zelle eine Kopie des Erbguts erhält. Dabei werden alle Eigenschaften der „Mutterzelle“ auf die Nachkommen übertragen.
Bei der sexuellen Fortpflanzung kombinieren zwei Lebewesen einer Art ihre Gene, um Nachkommen zu erzeugen. Lebewesen stellen hierfür Keimzellen her, in der Regel Spermien oder Eizellen (Abb. 2). Bei diesem Prozess wird das Erbgut halbiert. Man spricht auch von einem einfachen Chromosomensatz. Bei der sexuellen Fortpflanzung zwischen zwei Individuen der gleichen Art kommen zwei Keimzellen zusammen und verschmelzen zu einer einzigen Zelle, der Zygote. Diese Zelle hat wieder den vollständigen, doppelten Chromosomensatz.
Einige Lebewesen machen übrigens beides. Die Alge Volvox (Abb. 3) vermehrt sich unter normalen stabilen Bedingungen asexuell durch Zellteilung. Die Nachkommen sind alle identisch und gut angepasst. Bei ungünstigen oder stark geänderten Umweltbedingungen schaltet sie auf sexuelle Fortpflanzung um. Die Nachkommen unterscheiden sich nun in ihren Eigenschaften und die Überlebenschancen für die Art wird dadurch erhöht. Das beste aus beiden Welten.
Weitere Informationen
3×3 Mediendossier: 3 Videos, 3 Audios und 3 Websites zum Thema Evolution
Welt.de: Die Erfindung des Sex
Quantamagazine: Why Sex? Biologists Find New Explanations
Scitable: Sexual Reproduction and the Evolution of Sex
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