Die Malaria ist die häufigste Infektionskrankheit weltweit. 40 % aller Menschen leben in einem Malaria-Risikogebiet. Im BiOfunk betrachten wir, wie der Malaria-Erreger die Krankheit auslöst. Und wie er entdeckt wurde …
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ging man davon aus, dass die Malaria durch schlechte faulige Luft, sogenanntes Miasma, ausgelöst wird. Der Mediziner Alphonse Laveran idenzifizierte schließlich einzellige Eukaryoten, die Plasmodien, als Krankheitserreger (Abb. 1). Doch es dauerte noch mehrere Jahrzehnte, bis der komplexe Infektionsweg zwischen Plasmodien, Mücken und Menschen aufgeklärt werden konnte.
Plasmodien befinden sich im Speichel der Anopheles-Mücke (Abb. 2) und werden durch einen Stich auf den Menschen übertragen. Die Erreger gelangen in die Blutbahn und befallen zunächst Leberzellen (Abb. 3). Dort vermehren sie sich und werden wieder ins Blut abgegeben. In der Folge dringen sie in rote Blutkörperchen ein. In den Zellen bauen sie den roten Blutfarbstoff Hämoglobin zur Energiegewinnung ab und vermehren sich. Die roten Blutkörperchen platzen und setzen die Erreger frei. Diese dringen wieder in rote Blutkörperchen ein und der Zyklus wiederholt sich. Die Zerstörung der roten Blutkörperchen verursacht die typischen Malaria-Symptome, wie z.B. Fieberschübe und Blutarmut.
Einige Plasmodien entwickeln sich zu Keimzellen, die wieder in eine Anophelesmücke gelangen können, wenn diese einen Menschen sticht und Blut saugt. In der Mücke verbinden sich die Keimzellen zu einer Zygote und neue Plasmodien werden gebildet. Und es beginnt wieder von vorne.
Abb. 3: Lebenszyklus des Malaria-Erregers
Weitere Informationen
pta FORUM: Malaria kennt kein Halten
Scientific American: When was malaria first discovered and by whom?
Parasites & Vectors: History of the discovery of the malaria parasites and their vectors
spiegel.de: Der tödliche Trick des Malaria-Parasiten
Technology Networks: Revival of 50,000-Year-Old Gene Reveals How Deadliest Malaria Parasite Jumped From Gorillas to Humans
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