Über 400 Millionen Spermien werden beim Geschlechtsverkehr in der Scheide abgesetzt. Nur ein Spermium kann das Wettschwimmen gewinnen und die Eizelle befruchten. Im BiOfunk betrachten wir dieses extreme Wettschwimmen. Welchen Gefahren sind Spermien dabei ausgesetzt? Und was passiert mit dem Gewinner?
Das Wettschwimmen hat folgende Stationen. Im hinteren Bereich der Scheide werden die Spermien abgesetzt. Durch den Muttermund hindurch geht es in den Gebärmutterhals und in die Gebärmutter. Hier muss die Abzweigung in einen der beiden Eileiter genommen werden. Den Eileiter hinauf und dort wartet die Eizelle, das Ziel des Wettrennens (Abb. 1). Insgesamt 15 cm müssen überwunden werden, doch der Weg zum Ziel ist keineswegs ein Spaziergang. Nur ein Bruchteil der gestarteten Spermien kommt am Ziel an.
Auf dem weiteren Weg durch die Gebärmutter in den Eileiter reifen die Spermien. Erst dadurch sind sie in der Lage die Eizelle zu befruchten. Dies gelingt, nachdem eine Wand aus Zellen und eine Proteinhülle durchdringen wurde (Abb. 2). Und nur ein Spermium kommt in die Eizelle. Danach ist der Zugang für weitere Spermien verschlossen. Nach ca. 1 Woche hat sich ein früher Embryo entwickelt, der sich in der Gebärmutter einnistet.
Abb. 1: Ein Spermium befruchtet eine Eizelle
Abb. 2: Phasen der Befruchtung (links) und Entstehung der Zygote (rechts).
Weitere Informationen
Süddeutsche Zeitung: Der lange Weg zur Zeugung
enbryology.ch: Modul Befruchtung
amboss.com: Von der Befruchtung zur Implantation
Zum Weiterhören:
- BIOfunk (08): Der Krieg der Spermien! Über das Liebesleben der Affen - und des Menschen
- BIOfunk (10): Geschmackssache - Über riechende Spermien und schmeckende Nasen
- BiOfunk (49): IVF - So funktioniert die künstliche Befruchtung
- BiOfunk (60): Die Erfindung der Pille
- BiOfunk (66): Plazenta - Wie ein Virus die Evolution der Säugetiere ermöglichte